Glossen (zum alltäglichen Wahnsinn)
Erwähnenswertes aus der Sparte Kultur
Das ist die einzig wahre Muse
Federow (dpa) - An den Kriminalromanen von Ulrich Wickert hat auch seine Frau Julia einen entscheidenden Anteil - sie bestimmt die Namen der Figuren mit. «Da ist sie Spitze», lobte der frühere Nachrichtenmoderator bei einer Lesung in Federow (Mecklenburg-Vorpommern) seine Ehefrau.
Bevor es aber soweit ist, muss der 67-Jährige auch «shoppen.» «Wenn ich sage: "Ich muss nach Paris", dann sagt sie: "Oh ja, shoppen?"» Nein, er müsse recherchieren. «Na gut: Meist machen wir dann zwei Drittel shoppen und ein Drittel recherchieren», gab Wickert zu.
Und das mit den Namen gehe so: «Wenn ich eine Geschichte fertig habe, ist sie die erste Leserin.» Wenn seine Frau dann feststelle: «Ich kapier nix» - dann sei das gut. «Dann hab ich wohl zu viel reingepackt.» Er ändere das, und wenn das Manuskript fertig sei, setzten sich beide mit einer Flasche Rotwein hin und legten die Namen der Ermittler, Opfer und anderen Figuren fest.
Abgesehen davon, dass .....und legten die Namen der Ermttler, Opfer und anderer Figuren fest.....sprachlich besser gewesen wäre, so eine Muse will ich auch! Eine, die die Titel meiner Kompositionen festlegt und ansonsten nur sagt: "Ich kapier nix!"
Familiäres
In einer aufrechten Kulturrubrik darf natürlich Familiäres nicht fehlen, das versteht sich von selbst:
London (ddp). «Frasier»-Darsteller Kelsey Grammer und seine neue Freundin Kayte Walsh erwarten ein Kind. «Wir wissen erst seit wenigen Tagen von der Schwangerschaft», sagte Alan Walsh, der Vater der britischen Flugbegleiterin, der «Daily Mail». Wie lange die 29-Jährige schon mit Grammer zusammen sei, wisse er nicht. Auch habe er den 55-Jährigen noch nicht getroffen, freue sich aber auf die erste Begegnung. Grammers Sprecher bestätigte den «Daily Mail»-Bericht gegenüber mehreren US-Medien, unter anderem «Usmagazine.com».
Berlin (ddp). Jason Schwartzman (30), Schauspieler und Musiker, wird Vater. Im Dezember werde seine Ehefrau Brady Cunningham ihr erstes gemeinsames Kind zur Welt bringen, verriet Schwartzman laut einem Bericht des «Us Magazin» in der US-Talkshow «Jimmy Kimmel Live!». Der Star aus «Darjeeling Limited» und «Wie das Leben so spielt» ist seit September 2009 mit der Modedesignerin Cunningham verheiratet. Sein neuer Film, die Fantasykomödie «Scott Pilgrim vs. the World», startet heute in den US-Kinos und soll ab Januar 2011 in Deutschland zu sehen sein.
Auch der Leistungssport gehört bekanntlich zur Hochkultur und darf hier keinesfalls fehlen:
Hannover (ddp). Tennisprofi Nicolas Kiefer ist Vater geworden. Am Mittwoch brachte seine Lebensgefährtin Anna in Hannover die gemeinsame Tochter Mabelle Emilienne zur Welt. «Ich war bei der Geburt dabei. Der größte Moment meines Lebens. Wir sind überglücklich und stolz», teilte der 33-Jährige am Donnerstag auf seiner Webseite mit. «Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, dieses klitzekleine Leben in Händen zu halten. Ich danke Anna dafür», schwärmte Kiefer. Mutter und Kind seien wohlauf. Mabelle Emilienne habe auch gleich gelacht. «Es ist der absolute Wahnsinn», betonte der Tennisspieler mit dem Spitznamen «Kiwi» und fügte hinzu: «Jetzt sind wir eine Familie.»
Nach diesem Abstecher kehren wir flugs zurück zur echten Kultur:
Berlin (ddp). Alanis Morissette (36), Sängerin, erwartet ihr erstes Kind. Als letzten Punkt des Fragebogens «25 Dinge, die Du noch nicht über mich weißt», den die Musikerin für das «Us Magazine» ausgefüllt hat, antwortete sie «Ich bin schwanger!». Die amerikanisch-kanadische «Ironic»-Sängerin hat im Mai im engen Familienkreis den sechs Jahre jüngeren Rapper Souleye geheiratet. Die Grammy-Gewinnerin war bis 2007 mit dem Schauspieler Ryan Reynolds liiert.
In der Sauregurkenzeit gibt es wenigstens Familiäres zu berichten. Der Nachwuchs belebt die alte Dame Kultur!
Auch das steht in der Sparte Kultur
Berlin (ddp). Britt Hagedorn (38), Moderatorin, weiß, wie eine Ehe lange hält. «Es gibt drei Worte, die jeder Mann beherrschen sollte: 'Ja, natürlich, Schatz!'», sagte sie der «Bild»-Zeitung. Davon abgesehen hält sie es für wichtig, dass in einer Partnerschaft «die richtige Mischung aus Geborgenheit, Freiraum, Zärtlichkeit und Geduld» herrscht. Wenn Nachwuchs komme, dürfe ein Paar zudem nicht vergessen, dass es nicht nur «Mutti und Vati», sondern auch «Mann und Frau» sei. Sie und ihr Mann, mit dem sie seit Ende 2005 verheiratet ist, versuchten so oft wie möglich, ganz alleine zu sein.
Ja, natürlich, Schatz!
Eitelkeit? I wo!
Berlin (ddp). Udo Kier (65), Schauspieler, hält sich nicht für eitel. Das Altern habe bei ihm nicht zu einer Krise geführt, «die ja im Grunde verständlich wäre, wenn man so aussah wie ich aussah», sagte Kier der «Bild»-Zeitung. Viele Möglichkeiten habe man eh nicht: «Entweder man bringt sich um, was ja viele getan haben. Oder man lacht über sich selbst. Und diese Form habe ich für mich gewählt.» Auch wenn er sich Bilder von früher ansehe, müsse er lachen, «weil ich wirklich sehr kitschig aussah». Allerdings, gibt Kier zu, gehe «man natürlich aufrecht durch die Straßen», wenn man über sich lese, man sei der «The Most Beautiful Boy» der Welt.
Überraschen tut mich nichts mehr
Jetzt, wo die Kultur schon dermaßen heruntergewirtschaftet ist, darf das Folgende auf keinen Fall fehlen:
Berlin (ddp). Lena Meyer-Landrut (19), Grand-Prix-Siegerin, befindet sich im ständigen Kampf mit der eigenen Vergesslichkeit. «Ich bin sehr vergesslich und verliere andauernd irgendwelche Sachen. Oder denke manchmal, dass ich Sachen verloren habe», sagte sie der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Regelmäßig bekomme sie «Panikattacken, wenn ich mein Handy nicht sofort in meiner Tasche finde». Sie reagiere dann «völlig hysterisch», bis sie es wieder gefunden habe. Das sei schon immer so gewesen, in anderen Dingen habe sie sich hingegen seit ihrem Sieg Ende Mai in Oslo geändert: «Ich habe zum Beispiel gemerkt, dass ich um einiges disziplinierter bin und dass ich mich schneller für Dinge motivieren kann, zu denen ich früher keinen Bock hatte» - zum Beispiel zu frühem Aufstehen und Pünktlichkeit.
Als ein Komet am Horizont
Der Kultur hätte ich ein würdigeres Ende gewünscht. In Gedanken verloren spazierte ich durch den Nachrichtenagenturenwald, als urplötzlich neue Hoffnung aufzukeimen schien:
München (ddp-bay). Die Braumeister der sechs großen Münchner Brauereien haben am Freitag in München erstmals das historische Wiesnbier probiert. «Es ist jetzt in seiner frühen Kindheit. Auf der Wiesn gibt es das dann in seiner vollen Reife und Blütezeit», sagte Rolf Dummert, technischer Betriebsleiter von Hofbräu. Seit zweieinhalb Wochen lagert die geheimnisumwobene Kreation in den Tanks der Hofbräu-Lagerhalle, wo sie bis zum Anstich in fünf Wochen noch fertig reifen muss.
Spatenbräu-Vorstandsmitglied Jörg Lehmann beschrieb das Jubiläumsbier zum 200. Wiesn-Geburtstag nach der Geschmacksprobe so: «Es ist malzaromatisch, etwas dunkler, rund-weich im Geschmack und angenehm im Abgang, nicht kratzig und hat eine feine Hopfennote.» Roland Bittl, Braumeister bei Augustiner, ergänzte: «Es geht in Richtung Märzen, ist aber weniger süß und sehr süffig.»
Um auch ein weibliches Expertenurteil einzuholen, hatten die Braumeister Apollonia Häußler, beste Nachwuchs-Brauerin des Jahrgangs 2009, dazugeladen. «Einfach guat», lautete der Kommentar der 22-Jährigen.
Jetzt leckts mi om Oasch! Kusch!
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