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Aphorismen

 


 

(1) Da ich zwar jedes Jahr um ein Jahr älter werde, in Wirklichkeit aber nur jeden Tag um einen Tag älter, werde ich kaum älter.

(2) Der Wortwitz muss am Worte witzig sein. Gezwungenheit und Witz vertragen sich nicht.

(3) Geistlosigkeit ist ein Faß ohne Boden. Tief kann man in sie hineinfallen, aber nicht tiefer.

(4) Geistesgegenwart beweist einer, der in die nächste Zukunft blicken kann.

(5) Wer eine Wahl hat, ist nicht wählerisch.

(6) Wenn Kunst und Kultur natürliche Feinde sind, ist die Kultur zum Allgemeingut verkommen.

(7) Satire verträgt sich mit Witz hervorragend, das Umgekehrte ist eher selten der Fall.

(8) Weit gekommen: Wer sich dem Trend nicht beugt, sondern unbeirrbar seinen Weg verfolgt, ist per Definition verdächtig.

(9) Das Urheberrecht ist eine gute und wichtige Sache. Um es zu voller Blüte gelangen zu lassen, fehlt allerdings die Urheberpflicht, immer sein äusserstes Bestes zu tun.

(10) Geistlosigkeit ist kein Symptom, sondern ein Zustand, dessen hervorstechendstes Symptom die Geistlosigkeit ist.

(11) Friedrich Schiller hat es auf den Punkt gebracht: "In der Satire wird die Wirklichkeit als Mangel dem Ideal als der höchsten Realität gegenüber gestellt." Was in Deutschland gang und gäbe ist, ist genau das Umgekehrte: Die Wirklichkeit als Ideal wird dem Mangel als höchster Realität gegenübergestellt.

(12) Die landläufige deutsche Satire begnügt sich mit Wortspielereien, für Wortspiele fehlt ihr das Format.

(13) Erst wenn ein Witz ad absurdum geführt wird, entsteht Witz.

(14) Dass etwas ohne Beispiel sei, kann nicht stimmen: Es gibt zumindest immer Negativbeispiele.

(15) Oberflächlichkeit schwebt dicht über der Oberfläche, deshalb ist sie nicht imstande, an dieser zu kratzen.

 


 

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