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(zum alltäglichen Wahnsinn)

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Freud, ick hör dir trapsen!


Manila (AP) Nach dem Untergang einer Fähre im Süden der Philippinen werden mehr als 80 Menschen vermisst. Mindestens drei Passagiere wurden tot geborgen. Zwei Handelsschiffe und ein Kriegsschiff konnten 880 der 964 Menschen an Bord retten, wie die Küstenwacht mitteilte. Das Schiff verunglückte am Sonntag auf dem Weg von General Santos nach Iloilo in der Nähe der Halbinsel Zamboanga, 15 Kilometer vom Ufer entfernt. Nach unbestätigten Berichten geriet die Fähre in eine Schifflage, nachdem durch ein Loch im Stahlrumpf Wasser eingetreten war. Daraufhin sollen einige Passagiere in Panik von Bord gesprungen sein.

 



Verhältnismäßigkeit


Dortmund (dpa) - In Dortmund haben rund 6000 Menschen bei fast 30 Demonstrationen und Veranstaltungen gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremisten demonstriert. Zu größeren Zwischenfällen kam es bis zum frühen Morgen nicht. Allerdings bewarfen linksgerichtete Demonstranten mehrfach Polizisten mit Steinen und Böllern. Zehn Polizisten wurden dabei verletzt. Auch 15 Polizeiwagen wurden durch Steinwürfe beschädigt. 58 Randalierer wurden festgenommen.

 



Die Bedeutung erschließt sich nur schwer


Erfurt (AP) Der geschäftsführende Thüringer Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) hat nur zwei Tage nach seiner überraschenden Rückkehr ins Amt einen Kurzurlaub angetreten. Die stellvertretende Regierungschefin Birgit Diezel übernahm die Geschäfte, wie ein Sprecher der Erfurter Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte. Er bestätigte damit einen Bericht der Onlineausgabe der «Thüringer Allgemeinen». Althaus werde erst ab Dienstag zur regulären Kabinettssitzung wieder im Amt sein.

Bereits in den Tagen nach dem Rücktritt Althaus' am 3. September vertrat Diezel für mehrere Tage den Ministerpräsidenten. Danach äußerte Althaus allerdings die Ansicht, dass er sich gar vertreten worden sei: Er habe von zu Hause aus seine Post bearbeitet.

 



Die Weltfremdheit muss erhalten bleiben


Wenn es denn sein muss, muss die Zensur herhalten, um dafür zu sorgen, dass die Weltfremdheit unter Beamten unter allen Umständen erhalten bleibt:

Zürich (dpa) - Angestellte der Stadt Zürich können ihren Dienstcomputer nicht mehr zum Surfen in sozialen Netzwerken wie Facebook nutzen. Wegen der ausufernden privaten Nutzung des Internets beschloss der Stadtrat am Mittwoch, solche Seiten für städtische Mitarbeiter sofort zu sperren.

Wer einen Zugriff für dienstliche Zwecke benötigt, kann eine Ausnahmebewilligung beantragen. Der Stadtrat hatte sich bereits Ende April wegen der großen Nachfrage mit Facebook beschäftigt. Damals entschied er, den Mitarbeitern «eine letzte Chance» zu geben, um Facebook weiterhin nutzen zu können, wie es in einer Mitteilung der Stadtkanzlei heißt.

 



Chinesische Zustände


Für die bevorstehende Zensur in Deutschland wird schon fleissig geübt:


Frankfurt/Main (ddp-hes). Die chinesische Autorin und Regimekritikerin Dai Qing will trotz ihrer Ausladung zu einem Symposium über «China und die Welt - Wahrnehmung und Wirklichkeit» nach Frankfurt reisen. Buchmessen-Direktor Juergen Boos bestätigte am Donnerstag, Dai plane als einfache Teilnehmerin zu der internationalen Tagung am Wochenende zu kommen. Die Veranstaltung solle einen Monat vor Beginn der Buchmesse mit dem diesjährigen Ehrengastland China (14. bis 18. Oktober) «ungewöhnliche Einblicke in Chinas moderne Wirklichkeit» geben. Unterdessen blieb am Donnerstag unklar, wie die chinesische Regierung auf Dai Qings Reisepläne reagieren wird.

Die Buchmesse, das deutsche PEN-Zentrum und das Organisationskomitee des diesjährigen Buchmessen-Ehrengastlandes China wollen mit dem prominent besetzten Symposium auf den Auftritt des diesjährigen Ehrengastlandes bei der Buchmesse vorbereiten. Unter anderem sind Redebeiträge des Autoren Mo Yan («Das rote Kornfeld»), des langjährigen «Kursbuch»-Herausgebers Tilman Spengler und des ehemaligen chinesischen Botschafters in Deutschland, Mei Zhaorong, geplant.

Dai Qing war auf Drängen der für Zensur zuständigen chinesischen Behörde für Presse und Publikation (GAPP) als Gast wieder ausgeladen worden. Boos erklärte am Donnerstag, die Autorin habe «in einem gemeinsamen Gespräch» ihren Verzicht auf eine Teilnahme angekündigt, da sie für die offizielle chinesische Delegation keine Provokation sein wolle. Diese hatte mit der Absage ihrer Teilnahme am Symposium gedroht, sollte Dai Qing eingeladen bleiben. Außer Dai war auch der in den USA lebende Regimekritiker Bei Ling ausgeladen worden.

 



Das Ehrenland


Wes Geistes Kind das Ehrenland der Frankfurter Buchmesse ist, ist daraus ersichtlich, wie die Regierung dieses Landes seine Ehre zuhause verteidigt:


Peking (AP) Die chinesische Regierung unterdrückt nach Angaben von Aktivisten ein öffentliches Gedenken zum ersten Jahrestag des Milchskandals. Am 11. September 2008 rief eine chinesische Lebensmittelfirma Hunderte Tonnen verseuchten Babymilchpulvers zurück, und die Regierung versprach harte Strafen für die Verantwortlichen. An der mit Melamin verseuchten Milch waren sechs Säuglinge gestorben, fast 300.000 andere bekamen Nierensteine.

Zum Erinnerung an den Skandal hatte Zhao Lianhai für (morgigen) Freitag zu einer kleinen Gedenkveranstaltung in Peking aufgerufen. Elf Eltern hätten zugesagt, sagte der Vater eines erkrankten Kindes. Die Eltern wollten Kerzen anzünden und für die Opfer beten. Aber am Mittwoch seien in zwei Provinzen jeweils Väter festgenommen worden, die nach Peking reisen wollten, sagte Zhao. Ein anderer Vater sei vor seiner Reise gewarnt worden. Zwei weitere Eltern seien plötzlich nicht mehr auf ihren Handys erreichbar gewesen.

Die Regierung lehnte eine Stellungnahme ab.

 



Huch, was Neues!


Rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse hat die Bundesjustizministerin grundsätzliche Erkenntnisse:


Berlin (ddp). Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung auch in der Buchbranche fordert Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) die Verlage zu neuen Geschäftsmodellen auf. «Ich sehe da ein erhebliches Defizit», sagte Zypries am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur. Schon die Musikverlage hätten in der Vergangenheit «eine Menge versäumt». Nun stünden die Buchverlage da und sagten: «Huch, da kommt das E-Book! Was machen wir? Bitte Staat, handele und verbiete!»

Doch der Staat könne nur «sehr eingeschränkt verbieten», sagte Zypries. Die Verlage müssten daher «vernünftige Geschäftsmodelle» entwickeln. «Das Recht ist strukturell langsam, das Internet ist schnell. Bis wir es geschafft haben, da jemandem hinterherzugehen, liegen die Sachen schon längst auf einem anderen Server», betonte die Ministerin.

 



Schwer belastet


Berlin (ddp-bln). Einst war er Testobjekt für eine gigantomanische nationalsozialistische Stadtplanung, jetzt soll er zum Lernort werden. Der sogenannte Schwerbelastungskörper im Bezirk Tempelhof-Schöneberg wird zum Tag des offenen Denkmals am Samstag öffentlich zugänglich sein. «Das ist ein Relikt größenwahnsinniger Stadtplanung der 40er Jahre», sagte Staatssekretärin Hella Dunger-Löper (SPD) von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am Donnerstag.

Wie ein Pilz ragt der Betonkoloss aus dem Boden. Auf dem schmaleren unteren Teil ist ein 21 Meter breiter und 14 Meter hoher Kegel aufgepfropft. Im Inneren: Verrostete Leitern, eine verschlossene Luke, die 18 Meter in die Tiefe führt und eine Messstation. Mit dem von Nazi-Architekt Albert Speer entworfenen über 12 000 Tonnen schweren Koloss wollten die Nationalsozialisten testen, ob der märkische Sandboden auch in der Lage gewesen wäre, einen vom Diktator Adolf Hitler geplanten Triumphbogen in unmittelbarer Nähe zu tragen. Dieser sollte 50 mal mehr Raum einnehmen, als der Arc de Triomphe in Paris.

 


 

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