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Stichwortsuche im "Roten Punkt":




Merkwürdiger Zwischenfall


An Bord eines Flugzeuges können merkwürdige Dinge geschehen:

(AFP) Bei schweren Turbulenzen an Bord eines Passagierflugzeugs auf dem Flug von Hongkong nach Australien sind sieben Menschen verletzt worden. Sechs Passagiere und ein Besatzungsmitglied seien nach dem Zwischenfall an Bord des Airbus A330 medizinisch versorgt worden, sagte ein Sprecher der australischen Fluggesellschaft Qantas.

Die richtige Stellung des Wortes 'sind' hätte diesen journalistischen Zwischenfall vermeiden können: "Bei schweren Turbulenzen sind an Bord eines Passagierflugzeuges auf dem Flug von Hongkong nach Australien sieben Menschen verletzt worden". Setzen, 6!

 



Ein Freud'scher Verschreiber?


Velbert (ddp). Das kleine Bürgerhaus im bergischen Velbert ist am Montagabend mit rund 150 Leuten vollbesetzt, als RTL-«Super-Nanny» Katharina Saalfrank unter viel Applaus die Bühne betritt - dicht gefolgt von SPD-Generalsekretär Hubertus Heil. Es ist die erste gemeinsame Veranstaltung, mit der die SPD zusammen mit der nicht unumstrittenen TV-Fachfrau für Erziehungfragen beim Familienthema Bildung und Erziehung im Wahlkampf punkten will.

«Bildung und Familie - was brauchen unsere Kinder?» ist die Veranstaltung umschrieben, mit der Heil, Saalfrank und die Vorsitzende des Bundestagsausschusse für Familie, Kerstin Griese (SPD), in den kommenden Wochen insgesamt achtmal in fünf Bundesländern auftreten wollen, um die familienpolitischen Ziele der SPD an den Wählerschaft zu bringen.

 



Das kann ja heiter werden!


Wenn unsere Politik so weitermacht, steht uns bald Ähnliches bevor:


Peking (AP) Internationale Industrieverbände haben direkt an den chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao appelliert, auf die Einführung von Filter-Software auf PCs zu verzichten. Normalerweise vermeiden es Unternehmen, sich zur Politik der Regierung zu äußern, weil sie mit negativen Reaktionen rechnen.

In China muss ab 1. Juli mit jedem neu verkauften PC die Internet-Filter-Software «Jugendbegleitung Grüner Damm» ausgeliefert werden, das heißt, installiert sein oder auf CD-ROM beiliegen. Dabei schwächte die chinesische Regierung ihre ursprünglichen Pläne schon ab, alle Computer mit einem Zwangsfilter für missliebige Internet-Inhalte auszustatten. Nach zahlreichen Protesten ist eine Installation nun nicht mehr verpflichtend.

 



Sachen gibts!


Berlin (dpa) - Paul Biedermann hat bei den deutschen Schwimm-Meisterschaften in Berlin trotz nationalem Rekord die WM-Norm über 400 Meter Freistil verpasst. Der Kurzbahn-Europarekordler aus Halle Saale verfehlte in 3:46,67 Minuten die notwendige Zeit um 1,47 Sekunden.

Biedermann verbesserte jedoch Uwe Daßlers 21 Jahre alten Rekord von 3:46,95 Minuten vom 23. September in Seoul um 28/100 Sekunden. «Hinten raus hatte ich ein bisschen Schmerzen», sagte der 22-Jährige.

 



Blauäugigkeit


Berlin (dpa) - 64 Jahre nach Kriegsende steht die Rehabilitierung sogenannter Kriegsverräter kurz bevor. Nach heftigem Ringen in der Koalition bot die Union am Dienstag der SPD an, in dieser Woche über einen Gesetzentwurf zur pauschalen Aufhebung der betreffenden NS-Urteile zu sprechen.

Am 26. August soll darüber im Bundestag abgestimmt werden. Unionsabgeordnete hatten sich lange unter anderem mit dem Argument dagegen gesträubt, die wegen Kriegsverrats verurteilten Soldaten könnten ihren Kameraden geschadet haben. Historikern zufolge nutzte die Nazi-Justiz den unbestimmten Tatbestand des Kriegsverrats aber für willkürliche Todesurteile wegen missliebigen Verhaltens. In der Begründung für ihr Einlenken bediente sich die Union nun dieser Haltung und sprach von «neuen Studien».

.....Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) sagte nun: «Neue Studien und Gespräche mit Experten haben uns überzeugt, dass der ungefähre Tatbestand des Kriegsverrats ein Instrument der NS-Justiz war, willkürlich jedes politische missliebige Verhalten mit dem Tode zu bestrafen.» Deshalb müssten die Urteile pauschal aufgehoben werden.

Spät, aber immerhin.

 



Wie schön!


Berlin (ddp). Der Petitionsausschuss des Bundestages legt am Dienstag in Berlin seinen Jahresbericht 2008 vor. Wie es in einer Vorabmitteilung des Ausschusses hieß, stieg die Anzahl der Beschwerden von 16 296 im Jahr 2007 auf 18 096 im Berichtsjahr. Das ist ein Anstieg von etwa zehn Prozent. Die Beschwerden konzentrierten sich auf den Bereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Um 30 Prozent angestiegen ist die Zahl der Beschwerden im Bereich des Finanzministeriums. Grund waren Eingaben zur Entfernungspauschale und zur aktuellen Situation im Bankensektor.

Zu den Höhepunkten der Ausschusstätigkeit im vergangenen Jahr zählen die Freischaltung des neuen Systems «ePetitionen» im Oktober 2008. Vor allem die Petition gegen Internetsperren im Zusammenhang mit dem Gesetz zur Bekämpfung von Kinderpornografie mit über 134 000 Mitzeichnungen und die Petition zum Grundeinkommen mit über 52 000 Mitzeichnungen zeigten, dass die Öffentlichkeit den Ausschuss verstärkt wahrnehme, teilte der Ausschuss vorab mit.

 



Sicher kann man sich nie sein


München (ddp-bay). Zum 60-jährigen Bestehen der Deutschen Journalistenschule hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Einrichtung als «Stück der Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland» bezeichnet. Sie appellierte beim Festakt am Montagabend in München an die Journalisten, sich mit Qualität von den Bloggern und Bürgerjournalisten im Internet abzugrenzen. Zugleich zeigte sie sich skeptisch, ob es angesichts der neuen technischen Möglichkeiten gelingen wird, die Freude am Lesen zu erhalten. «Ich bin mir da nicht ganz sicher» sagte die Kanzlerin.

Hm, 'Bürgerjournalist', diesen Begriff lasse ich mir erst mal auf der Zunge zergehen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie man jetzt einen Journalisten bezeichnen soll. Obrigkeitsjournalist?

 



Erfreuliches


Es gibt auch immer wieder durchaus Erfreuliches zu berichten. Auch und gerade ohne das Zugangssperrgesetz gelingt da doch so Einiges:


Rom (dpa) - Die italienische Polizei hat bei ihrem bisher größten Schlag gegen Kinderpornografie im Internet landesweit 14 Menschen festgenommen und mehr als 250 Ermittlungsverfahren eröffnet.

Beamte machten in einer «Smasher» genannten Blitzaktion in allen Regionen des Landes Hunderte von Hausdurchsuchungen, wie italienische Medien am Samstag berichteten. Behörden in Catania auf Sizilien leiteten die Aktion.

Ein Teil des Materials sei von einer Pädophilen-Website heruntergeladen worden, deren Server in Deutschland steht, hieß es. Über Provider in 99 Ländern hätten Internetnutzer mit einem Password das Material gratis erhalten können, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Hinweis auf Ermittlungen in Bayern. In Italien beschlagnahmte die Polizei bei den Durchsuchungen in 68 Städten 150 000 Dateien sowie 800 Computer.

 



Noch erfolgreicher war die Schweizer Polizei:

Lausanne (dpa) - Der Schweizer Polizei ist ein großer Schlag gegen ein internationales Netz von Pädophilen gelungen. Sie machte 2299 Computer-Adressen in 78 Ländern ausfindig. Alle nutzten versteckte Dokumente im Internet.

Die Ermittlungen begannen im Mai 2008. Interpol Brüssel wies die Polizei des Kantons Waadt darauf hin, dass auf einer Internetseite zum Thema Hip-Hop Dateien mit Kinderpornografie versteckt seien.

Ohne Wissen des Webmasters hatten den Angaben zufolge tausende Pädophile aus aller Welt Zugang zu den Dokumenten. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter in Osteuropa leben. Sie hätten Sicherheitslücken ausgenutzt, um ihre Dateien zu platzieren.

Nach Schweizer Medienberichten verhaftete die Polizei in Polen 31 Männer, in Griechenland schlugen die Ermittler ebenfalls zu. In den USA warte ein geständiger Lehrer aus Boston im Gefängnis auf seine Verurteilung. In der Schweiz sollen im bisher größten Fall von Kinderpornografie des Landes 32 Männer unter Verdacht stehen.

Der Fall ist laut Polizeisprecher Jean-Christophe Sauterel einzigartig. Noch nie seien auf einer legalen Internetseite so viele pornografische Aufnahmen versteckt worden, sagte er der Schweizer Nachrichtenagentur SDA. Die Polizei musste nach eigenen Angaben schnell handeln. In einigen Ländern bewahren Internet-Provider Daten von IP-Adressen, mit denen man Computer identifizieren kann, nur einige Wochen oder wenige Monate auf.

 



Aber auch Deutschland braucht sich nicht zu verstecken. Aus einem Bericht bei Heise-online:

Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg hat während einjähriger Ermittlungsarbeit 700 deutsche Internetnutzer ausgemacht, die verdächtigt werden, kinderpornografische Dateien aus dem Internet geladen oder dort angeboten zu haben. Über 4000 weitere Tatverdächtige stammen aus 106 Nationen, geht aus einer Mitteilung (PDF-Datei) hervor. Damit handele es sich um den bisher "größten Ermittlungserfolg baden-württembergischer Strafverfolgungsbehörden im Kampf gegen Pädokriminelle".

Auslöser für die Ermittlungen war nach Angaben des LKA die Strafanzeige eines baden-württembergischen Internetdienstanbieters. Dessen Internetforen seien zum Tausch von hunderten kinderpornografischen Dateien missbraucht worden. Dabei habe es sich um eine allgemein zugängliche Plattform gehandelt, in der jeder mit minimalen EDV-Kenntnissen selbst Foren einrichten oder Beiträge für andere Foren verfassen konnte. In den dort verbreiteten Beiträgen seien zum Teil Bilder mit Missbrauchshandlungen an Säuglingen und Kleinkindern abgebildet gewesen.

Seit Sommer 2006 habe die Ermittlungsruppe "Penalty" im Auftrag der Staatsanwaltschaft Konstanz knapp eine Million protokollierte IP-Adressen ausgewertet. Auf die Internetplattform hätten viele Nutzer aus den USA, aus Großbritannien, Russland, Frankreich, Kanada, Italien, den Niederlanden, Australien, Spanien und Belgien zugegriffen. Die Daten zu den festgestellten ausländischen IP-Adressen seien an die jeweiligen Strafverfolgungsbehörden abgegeben worden. In Spanien seien daraufhin über 60 Tatverdächtige festgenommen, in Australien 70 und in Neuseeland 28 Tatverdächtige identifiziert worden.

LKA-Chef Klaus Hiller erläutert, in Deutschland seien durch die Ermittlungen "mehrere, teilweise über Jahre andauernde Kindesmissbrauchshandlungen beendet und Produzenten von Kinderpornografie ermittelt" worden. Einige Tatverdächtige habe ihr soziales oder berufliches Engagement mit Kindern nicht davon abhalten können, selbst kinderpornografische Dateien zu beziehen. Bei einem Mann, der beruflich Kinder mit posttraumatischen Belastungsstörungen nach sexuellem Missbrauch betreute, seien Bilder mit gequälten Säuglingen sichergestellt worden. Ein 32-jähriger Hausmeister habe sich in seinem Keller einen "Fesselungsraum" eingerichtet. Hiller ergänzt, es sei in einigen Fällen nicht mehr möglich gewesen, den Internetzugriff einem Tatverdächtigen zuzuordnen, da die Verbindungsdaten nicht mehr gespeichert waren.

Die Frage ist jetzt umso mehr, wozu wir das Zugangssperrgesetz eigentlich brauchen. Wie ersichtlich ist, geht es durch solche Ermittlungen auch Missbrauchern und gewissenlosen Produzenten an den Kragen, nicht nur den Konsumenten. Solche Ermittlungserfolge werden durch das Zugangssperrgesetz allerdings zunichte gemacht, weil bei der Stoppschild-Strategie die Zugangsdaten nicht gespeichert werden. Das Gesetz pervertiert also das Recht. Einerseits öffnet es der grundgesetzwidrigen Zensur Tür und Tor und andererseits erschwert es die Verfolgung der Täter. Hier und nur hier wäre das Stopp-Schild angebracht!

 


 

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