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Ein Rätsel

 


 

Eins weiss ich ab heute sicher: Jedes einzelne Heft des "Roten Punktes" wird auf CD gebrannt, auf Mausis Anraten übrigens. Und eines ist auch sicher: Mit dem Laptop gehe ich nur noch sporadisch ins Internet, nur wenn es sich überhaupt nicht vermeiden lässt. Ich werde ihn als zusätzliche Datensicherung benutzen, ebenso wie meine externe Festplatte, die ich nur noch zum Sichern anhänge, und dann bei unterbrochener Internetverbindung. Was ist denn jetzt passiert?, wird so mancher sich fragen. Wer im Archiv das 37. Heft sucht, bekommt folgenden Text zu lesen:

Leider und aus völlig unerfindlichen Gründen ist das 37. Heft auf dem Server gelöscht worden. Ich weiss 100% sicher, dass ich das nicht war. Da auch auf meinem Rechner das Heft unerklärlicherweise nicht mehr aufzufinden ist, weder im Hauptordner noch in allen Backups inklusive den Backups auf dem Laptop, obwohl ich das Heft erst gestern noch einmal nachgelesen habe, muss es erst einmal als verloren beschaut werden.

Ich werde der Sache nachgehen und über den Fortgang berichten, wenn es denn einen geben sollte.

Ausgerechnet das Heft, in dem das erste Sonderheft zur Kunst vorgestellt wurde, ist spurlos verschwunden! Ich weiss, dass ich nicht der Löscher gewesen bin. Es könnte ein Hacker gewesen sein, mit oder ohne Auftrag, wenn mit Auftrag, so kann ein jeder der Auftraggeber gewesen sein. Ich habe nichts in der Hand, ich kann nichts beweisen, ich habe nicht einmal den kleinsten Fingerzeig in Hinsicht auf den oder die möglichen Täter und vor allem auf die Motive, die dahinterstecken. Ich kann nur vermuten, was da passiert ist, aber wenn ich mich meinen Vermutungen hingebe, wird das Bild, das da vor meinem geistigen Auge erscheint, so monströs, dass ich ganz schnell die bösen Geister wieder vertreibe und mich, dem allem unbekümmert entgegentretend, an die Arbeit begebe. Die Auswertung der Logfiles meines Webspaces hat nichts Auffälliges zutage gefördert und ich stehe da mit leeren Händen. Ich bin bestohlen worden und kann den Diebstahl nicht einmal beweisen, weil es keinerlei Spuren gibt. Das Heft ist wirklich spurlos verschwunden, seines jungen Lebens beraubt und es kann nur wiederbelebt werden, wenn jemand aus meiner Leserschaft es zufällig gespeichert hat und mir zur Verfügung stellen sollte.

Warum ausgerechnet das 37. Heft das Opfer dunkler Machenschaften wurde, wird wohl immer ein Rätsel bleiben. Ein noch größeres Rätsel ist für mich, wie das Heft, das 20-fach auf meinen Rechnern gespeichert war, dort spurlos verschwinden konnte. Denn sonst ist auf den Rechnern nichts Merkwürdiges zu entdecken und man kann mir glauben, dass ich beide stundenlang durchgecheckt habe. Auf meinem Linux-Rechner ist gar kein Zugriff von aussen gelogt und der Laptop war aus und ruhte in seiner Tasche, er war das letzte Mal vor einer Woche aktiv, da war alles noch da. Das 37. Heft ist in jeder Hinsicht ein positives, freundliches Heft gewesen, drei Künstler/innen wurden darin vorgestellt, dem Werk der drei ist das erste Sonderheft zur Kunst gewidmet, das eigenartigerweise noch da ist. Vielleicht war jemand der Ansicht, das Heft passe nicht in die Reihe "Der rote Punkt". Anstatt mit mir darüber in Diskussion zu treten, wird das Heft einfach vernichtet. Wie das auf dem Server passieren konnte, ist natürlich kein Geheimnis, das ist übliche Hackerpraxis. Der Gedanke jedoch, wie das bei uns zuhause passieren konnte, vor allem auf meinem Linux-Rechner, besorgt mir ein äußerst ungutes Gefühl. Da sowohl die Rechner wie auch das Kabelmodem nachts ohne Strom sind, kann es nicht direkt durch einen Zugriff von aussen passiert sein. Entweder ist eine Datei auf meine Rechner gelangt, die an einem bestimmten Tag alle Ordner mit dem Namen 037 löscht und danach sich selbst, denn eine solche Datei war trotz intensiver Suche auch in den versteckten Systemdateien nicht zu finden oder aber: Es war jemand hier in den frühen Morgenstunden. Eine andere Möglichkeit sehe ich so eins zwei drei nicht.

Beide Optionen gefallen mir nicht. Wenn es eine Datei war, so kann diese eigentlich nur beim Datenverkehr mit meinem Webspaceprovider auf meine Rechner gelangt sein, woher sollte sonst der Ordnernamne bekannt sein? Das würde bedeuten, dass mein Webspace gehackt wurde. An die zweite Möglichkeit möchte ich gar nicht denken, da wird es mir echt mulmig zumute.

Um wenigstens etwas gut zu machen, stelle ich in diesem Heft das erste Sonderheft zur Kunst erneut vor. Denn nicht nur ich bin der Leidtragende in dieser leidigen Angelegenheit, sondern auch die drei Künstler/innen, die ihrer Würdigung verlustig gingen. Das kann ich wenigstens teilweise wieder gut machen, das verlorene Heft allerdings kann mir niemand ersetzen. Ich fühle mich in meinem Künstlertum geschändet, eines meiner Kinder ist mir entnommen und ermordet worden. Das verlorene Heft hinterlässt eine echte Leere. Ich sitze hier und trauere um eines meiner Geisteskinder, am Vorabend meines 60. Geburtstages, der mir dadurch versaut wurde. Der- oder diejenigen, die das auf dem Gewissen haben, können mit Recht stolz auf sich sein! Gut gemacht, Leute, sehr effektiv!

Die positive Folge dieser leidigen Angelegenheit ist, dass ich jetzt regelmäßig die älteren Hefte erneut lesen muss, und sei es nur, um den Inhalt auf Veränderungen zu untersuchen, die nicht von mir stammen. Ich werde mich also von meiner eigenen Arbeit inspirieren lassen, so wie ich es schon immer getan habe. Die Lektüre der älteren Hefte wird mir guttun, gerade habe ich das erste Heft wieder durchgelesen, sie wird mich von meinem hohen Roß herunterholen und mir die Relativität des Lebens noch bewußter machen. Ich freue mich auf meine älteren Hefte, ich werde dazu ältere eigene Musik hören, ein Glas Wein wird in Reichweite sein, ich lasse den ganzen Mikrokosmos meiner inneren Welt auf mich einstürzen. Das wird mich nur noch mehr bestärken, den von mir eingeschlagenen Weg weiter zu bewandeln!


 

Zum Sonderheft "Drei Künstler/innen":

 

 

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