Kaleidoskop

Stichwortsuche im "Roten Punkt":


&nsbp;



Auf mehrfach geäußerten Wunsch beginne ich das heutige Kaleidoskop mit einer kurzen Vorbemerkung. Der Sinn des Kaleidoskopes scheint sich nicht jedem zu erschließen, dabei ist es doch so einfach: Durch eine trockene Aneinanderreihung von Zitaten aus Meldungen und Nachrichten gebe ich nicht nur meiner hin und wieder auftretenden Sprachlosigkeit beredten Ausdruck, das wäre zu einfach dargestellt. Meine kreative Leistung besteht in der Gruppierung dieser Zitate. Durch diese Gruppierung entsteht ein neuer Blickwinkel auf Erscheinungen, die die menschliche Gesellschaft so menschlich machen.

München (ddp). Der verurteilte Erpresser der Milliardärin Susanne Klatten, Helg S., hat nach den Worten seines Anwalts bereits Angebote sowohl für ein Buch als auch für eine Verfilmung seiner Geschichte erhalten. Bisher hätten sie alles abgelehnt, sagte Anwalt Egon Geis am Dienstag der Nachrichtenagentur ddp. "Wir haben gesagt, erst mal der Prozess." Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass Helg S. ein solches Angebot annehmen werde, sagte Geis. Man werde in Ruhe darüber nachdenken. Er werde S. auch in dieser Sache beraten.

Der 44-jährige Schweizer war am Montag vor dem Münchner Landgericht nach einem Geständnis zu sechs Jahren Haft wegen Betrugs und versuchter Erpressung verurteilt worden. Neben Klatten betrog er noch drei weitere Frauen um insgesamt 9,4 Millionen Euro.

Potsdam (AP) Der Rechtsextremist und Holocaust-Leugner Horst Mahler ist erneut zu einer Haftstrafe wegen Volksverhetzung verurteilt worden. Das Landgericht Potsdam verhängte am Mittwoch eine Gesamtfreiheitsstrafe von fünf Jahren und zwei Monaten gegen den 73-Jährigen. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Anwalt und einstige RAF-Mitbegründer zwischen 2001 und 2004 in mehreren Veröffentlichungen den Holocaust geleugnet hat. Die Texte hatte er über das Internet verbreitet.

Mahlers trotz vorheriger Verurteilungen stets wiederholte Äußerungen belegten dessen Uneinsichtigkeit, sagte der Vorsitzende Richter Andreas Dielitz. Erst vor zwei Wochen war der Rechtsextremist wegen ähnlicher Vergehen vom Landgericht München zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Wie schon in München versuchte Mahler auch in Potsdam, den Gerichtssaal zur Bühne für seine Neonazi-Ideologie zu machen.

Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre und neun Monate Haft gefordert, die Verteidigung Freispruch. Sie kündigte Revision an. Mahler hatte sich in den vergangenen Jahren bereits mehrfach wegen Leugnung des Holocausts vor Gericht verantworten müssen. Diesmal war das Landgericht Potsdam zuständig, weil Mahler zwischen 2001 und 2004 seinen Wohnsitz in Kleinmachnow südlich von Berlin gemeldet hatte.

Mahler war Gründungsmitglied der linksextremistischen Rote-Armee-Fraktion (RAF) und verteidigte in den 60er Jahren einige ihrer späteren Mitglieder vor Gericht. Später wandelte er sich zum Rechtsextremisten. Unter anderem war er zwischen 2000 und 2003 Mitglied der NPD, die er als Anwalt im Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht vertrat.

Tiflis (AP) Nach der Disqualifizierung einer Satire auf den russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin zieht sich Georgien vom Eurovision Song Contest in Moskau zurück. Man werde sich nicht dem Druck der Organisatoren beugen und den geplanten Beitrag umschreiben oder ein neues Lied auswählen, erklärten Produzenten und Mitglieder der Gruppe Stephane & 3G am Mittwoch in Tiflis. Das georgische Kultusministerium kritisierte, die Entscheidung, den Song nicht zuzulassen, sei offensichtlich auf russischen Druck hin erfolgt.

Das auf Englisch gesungene Lied hat den Titel "We Don't Wanna Put In". Dies könnte man mit "Wir wollen nichts reintun" übersetzen. So wie der Text vorgetragen wird, klingt es jedoch eindeutig wie "Wir wollen Putin nicht". Die Europäische Rundfunkunion entschied am Dienstag, dies nicht zuzulassen, weil Texte und Gesten politischer Natur bei dem Wettbewerb grundsätzlich verboten seien.

Der diesjährige European Song Contest findet vom 12. bis 16. Mai in Moskau statt. Ursprünglich wollte sich Georgien gar nicht daran beteiligen, da die beiden Länder seit dem Krieg vom vergangenen August keine diplomatischen Beziehungen mehr zueinander unterhalten.

Mexiko-Stadt (AP) Das US-Magazin "Forbes" hat einen berüchtigten mexikanischen Drogenbaron in seine Liste der reichsten Menschen der Welt aufgenommen. Joaquin "El Chapo" Guzman steht mit einem geschätzten Vermögen von einer Milliarde Dollar auf Platz 701 der Superreichen.

Guzman gilt als der mächtigste Boss mexikanischer Drogenkartelle. Seit seiner Flucht aus einem Gefängnis vor acht Jahren ist er untergetaucht. "Forbes"-Redakteurin Luisa Kroll sagte: "Leider konnte Guzman nicht für eine Stellungnahme erreicht werden."

Halle (ddp-lsa). Unter dem Motto "Art is Moving" hat die Stiftung Moritzburg in Halle eine interaktive Onlinekampagne gestartet. Sachsen-Anhalts Landeskunstmuseum will dadurch nach eigenen Angaben vom Mittwoch anspruchsvolle Inhalte zum Thema Kunst leichter zugänglich und abrufbar machen. Kurze Trickfilme entführen den Betrachter auf eine humorvolle Reise zur Kunst und zur Architektur im Kunstmuseum. Darüber hinaus sind Jung und Alt dazu aufgerufen, sich mit selbst gedrehten Videos oder Porträtfotos an der Aktion zu beteiligen.

Laut Pressesprecherin Evelyn Lukowczyk will sich die Moritzburg durch diese Darstellung im Netz und den humorvollen Umgang mit der eigenen Tradition weiter öffnen und bundesweit Kunstfreunde für die neue Moritzburg begeistern und anregen, sich aktiv am Kunstgeschehen zu beteiligen. Die Interaktionen sind online über art-is-moving.de kostenfrei abruf- und erlebbar.

Der irische Billigflieger Ryanair ist offenbar von dem Plan abgerückt, an Bord seiner Flugzeuge eine Toiletten-Gebühr einzuführen. Airline-Chef Michael O'Leary habe jetzt intern klargestellt, "dass es nur ein Witz war", sagte die Ryanair-Verkaufsleiterin für Deutschland, Anja Seugling, der "Ostthüringer Zeitung". O'Leary hatte Ende Februar für Aufsehen gesorgt, als er in einem Interview laut darüber nachgedacht hatte, für den Toilettengang über den Wolken künftig eine Gebühr zu erheben.

Es sei denkbar, das Ryanair-Passagiere, "wenn sie Pipi machen wollen", in Zukunft ein irisches Pfund (rund 1,12 Euro) zahlen müssten, hatte O'Leary dem britischen Sender BBC gesagt. Dazu wolle die Fluggesellschaft Geldschlitze an den Klo-Türen anbringen, in die Reisende Münzen einwerfen müssen, um die Türen öffnen zu können. Ryanair suche ständig nach Wegen, Flugreisen für seine Passagiere billiger machen zu können, sagte O'Leary in dem Interview Ende Februar. Sein Unternehmen unternehme alles ihm Mögliche, um die Ticketpreise zu senken.

Winnenden (dpa) Der 17-jährige Amokläufer hatte in einem Kampfanzug in seiner ehemaligen Schule und auf seiner anschließenden Flucht 15 Menschen und sich selbst umgebracht. Neun Verletzte wurden zunächst im Krankenhaus behandelt. Bei den Angeschossenen handele es sich um fünf Schüler, zwei Lehrer und zwei Polizisten.

Die Eltern des 17-Jährigen verließen ihren Wohnort Leutenbach. "Die Eltern sind bereits am Mittwoch auf eigene Initiative hin gegangen", sagte Polizeisprecher Hinderer. Der Ort ihres Verbleibs werde nicht bekanntgegeben. Sie wollten in Ruhe gelassen werden. "Sie werden nicht von der Polizei geschützt." Das Elternhaus war am Vortag von Journalisten belagert worden.

Berlin (dpa) - Entspannen in der Hängematte - wenn es nach der Designerin Denise Becker geht, ist das auch für Meerschweinchen interessant. Auf dem Berliner Designermarkt "Trendmafia" präsentierte sie jüngst ihre Meerschweinchen-Hängematten.

Diese werden an Stoff- Laschen in den Käfig gehängt und dienen auch als Futterplatz. Ihr Meerschweinchen Kitty habe ein Blockhaus verschmäht und sitze lieber auf der Hängematte, erzählte sie. Ihr neues Projekt steht schon als Ankündigung im Internet: Sie sucht "Germany's Next Top Schwein".

Münster (ddp-nrw). Eine mit einer Burka verhüllte Frau hat am Donnerstag auf der Autobahn 1 bei Münster einen Polizeieinsatz verursacht. Wie die Polizei mitteilte, war die Frau islamischen Glaubens mit einem Pkw in Richtung Norden gefahren. Dabei war sie von mehreren Verkehrsteilnehmern gesehen worden, die die Polizei anriefen und erklärten, dass ein vermummter Autofahrer mit zwei weiteren Personen in einem Wagen unterwegs sei. Die Polizei stoppte das Fahrzeug aus Münster nahe dem Autobahnkreuz Lotte und klärte das Missverständnis.

Prag (AP) Der Goldhase steht vor Gericht: Wenige Wochen vor Ostern sieht sich der Europäische Gerichtshof in Luxemburg (EuGH) mit der heiklen Frage konfrontiert, ob außer einem bekannten Schweizer Chocolatier auch dessen Konkurrenten sitzende Schoko-Hasen in Goldpapier herstellen dürfen.

Der Rechtsstreit stellt Europas Top-Juristen vor ungewohnte Fragen. Die Generalanwältin des Gerichtshofs, Eleanor Sharpston, hat deshalb am Donnerstag ein umfassendes Gutachten über den Osterhasen erstellt. Es handele sich um ein "Eier austragendes Wesen", das "zur österlichen Mythologie" gehöre, schreibt Sharpston in ihrem am Donnerstag vorgelegten Gutachten.

Dieses Wesen sei in Europa für gewöhnlich ein Hase oder Kaninchen, könne aber auch andere Gestalt annehmen: "In Australien, wo Kaninchen nicht gut angesehen sind, ist ihre mythologische Nische zum Teil vom "Easter bilby" (Osterkaninchennasenbeutler) besetzt worden", berichtet die Generalanwältin. Eine erstaunliche Wahl, wo man doch "angesichts der möglichen Fähigkeit, Eier zu legen, eher ein Osterschnabeltier erwarten mag", fügt sie in einer Fußnote hinzu.


 

 

Zur Seite Inhalt:

 

 

 

 

 

IP

Buch24.de - Bücher versandkostenfrei

Hörbücher tauschen bei Hitflip