Aphorismen

Stichwortsuche im "Roten Punkt":




(1) Die Frage, was mir als ernsthafter erscheint, das Leben oder die Satire, beantworte ich als folgt: Selbstverständlich die Satire, denn diese reizt mich zum Lachen, während das Leben sich mir lediglich in all seiner Lächerlichkeit offenbart.

(2) Dort, wo es der Kunst an Form mangelt, entsteht ein unverbindliches Etwas, das extra einer Erklärung bedarf. Die Form ist eine mächtige Sprache, sie spricht für sich selbst.

(3) Experimente in der Kunst sind wichtig und nützlich. Wo sie aber zum Selbstzweck ausarten, lösen sie sich von der Kunst und verkümmern in Unbedeutendheit.

(4) Ich erwerbe mir lieber Verdienste, als dass ich Nebenverdiensten erlaube, mich zu erwerben.

(5) Alle meine Einfälle sind schon deshalb neu, weil sie mir einfallen.

(6) Alles, was mir einfällt, fällt mir in meiner Umgebung ein, in meiner eigenen inneren Welt. Schon deshalb ist mein Einfall mein eigener und deshalb ein neuer, selbst wenn er früher oder später, meistens passiert das später, auch jemand anderem einfällt.

(7) Weil ich mich mit Kunst beschäftige, beschäftige ich mich notgedrungen gegen die Kunstwelt.

(8) Gelegentlich mache ich beabsichtigte Schreibfehler, um die Orthographie zu korrigieren. Das Wort 'unentgeldlich' ist ein Beispiel, unentgeltlich zur Verfügung gestellt, versteht sich.

(9) Ich brauche nicht zu wissen, was etwas wert ist. Es genügt, wenn ich weiss, was es nicht wert ist.

(10) Dass ich schreibe, beweist, dass ich bin. Als willkommener Nebeneffekt beweist es zudem, wer ich bin.

 

 

 

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